Der Weg aus Andorra über Frankreich ins spanische Sitges beginnt mit einer Grenzkontrolle. Die Polizei winkt den Wagen vor uns raus und bittet darum, sämtliches Gepäck zu öffnen. Andorra ist bekannt für günstigen Alkohol und günstige Zigaretten – vermutlich sind die Kontrollen aus diesem Grund stichprobenartig etwas ausführlicher. Wir werden lediglich um unsere Ausweise gebeten – doch auch das fühlt sich seltsam an, so mitten in Europa. Wir haben uns in den vergangenen Jahren daran gewöhnt, die europäischen Grenzen nach Lust und Laune und ohne Kontrollen überqueren zu dürfen. Eine echte Errungenschaft, wie wir finden.
Aus Andorra überqueren wir zunächst die Grenze nach Frankreich, um wenige Minuten später dann in Spanien anzukommen. Alles liegt eng beieinander dort oben in den Pyrenäen. Die Fahrt führt uns stetig bergab und nach 3 Stunden erblicken wir das Mittelmeer, blühende Mandelbäume und viele, viele Palmen.
Keine Frage: Ski fahren ist toll. Schnee ist toll. Aber Palmen und Strand und Sonne und Wärme sind noch besser. Wir sind Team Palme und nun endlich in der spanischen Sonne angekommen. In Sitges.
Sitges ist auch im Februar eine eindeutige Reiseempfehlung von uns. Der beliebte Badeort ist auch für die LGBTQ-Szene ein bekannter Party-Vorort von Barcelona, das hatten wir gelesen. Partys und Diskos gibt es zu diesen Corona-Zeiten gerade nicht – aber trotzdem präsentiert der Ort sich offen, bunt, hat geschlechtsneutrale Toiletten in den Restaurants und auch im Februar sitzen viele Menschen draußen und genießen ein kühles Getränk in der Sonne. Wir gesellen uns dazu.
Auch wenn Barcelona nur rund 40 Kilometer entfernt ist – von der quirligen Großstadt ist nichts zu spüren als wir Sitges unsicher machen. Alles fühlt sich angenehm behäbig an. Alle scheinen Zeit zu haben. Einige Menschen sitzen sogar schon am Strand in der Sonne, eine Frau schwimmt im Mittelmeer.
Sitges gehört zur Costa del Garraf, Barcelona noch zur Costa Dorada. Der Felsklotz Garraf schützt Sitges vor den Winden aus dem Norden. Das Klima ist dementsprechend mild (auch hier scheint an 300 Tagen pro Jahr die Sonne) und wir kommen das erste Mal in diesem Jahr nur im Sitzen ins Schwitzen. Es sitzt sich trotzdem gut: wir bestellen Tapas (die sind zugegebenermaßen ein wenig teurer) und bewundern die vielen historischen Fassaden an der Strandpromenade. Bei einem Schlenker durch die Fußgängerzone wundern wir uns über die zahlreichen Geschäfte. Obwohl der Ort nicht groß ist, hat er wirklich viel zu bieten. Die Strandpromenade ist in etwa 3 Kilometer lang, am Strand lässt es sich wunderbar Muscheln sammeln. Ein Blickfang ist die kleine Kirche Sant Bartomeu i Santa Tecla über dem Meer am Hafen.
Von Sitges sind wir weiter nach Valencia gefahren.