AUF DIE PISTE, FERTIG, LOS!
Andorra also. Der Weg dorthin führte stetig bergauf und bei von uns zu vielen Schreckmomenten. Die Straße eng, der Pass steil, die Strecke kurvig, die entgegenkommenden Busse groß – nicht gerade der Traum einer Anreise. Wenn man in Reiseführern über Andorra liest, erfährt man von dem Land als Steueroase, als Alkoholtraum und Zigarettenwunderland. Nichts davon interessierte uns auf dieser Etappe – wir wollten unserer Tochter den Schnee und die Berge zeigen und vielleicht Skifahren gehen. Denn auch dafür ist Andorra bekannt: als 280km langer Skipistentraum in den Pyrenäen, inmitten von Frankreich und Spanien. Ein Fürstentum, das zu den sogenannten Zwergstaaten Europas gehört und auch beim Roaming mit dem Handy eigene Regeln befolgt (Andorra gehört nicht zur EU – Achtung! Kann ganz schnell mal 59,90 für ein paar Datensätze kosten…). Andorra ist außerdem ein Wintersportort mit Sonnengarantie: An 300 Tagen pro Jahr scheint hier die Sonne.
Unsere Unterkunft haben wir in Soldeu gemietet (so hieß auch der Abfahrstort der Telecabina, der geschlossenen Seilbahn auf den Berg), Skifahren waren wir im Gebiet Grandvalira.
Grandvalira ist das größte Skigebiet der Pyrenäen, insgesamt git es in Andorra 280 Kilometer Skipisten. Zu sehen waren die vereisten, weißen Berggipfel schon 200 Kilometer zuvor, bei einer unserer vorherigen Pausen am Mittelmeer. Seitdem konnten wir den Blick nicht abwenden von den vereisten Spitzen. Und obwohl wir Winterreifen aufgezogen hatten, machte sich mindestes eine von uns Sorgen um den Anstieg zu unserem nächsten Zuhause auf Zeit.
Einmal angekommen macht Andorra den Anschein eines schönen, sauberen Skiortes. Unsere Unterkunft ist direkt gegenüber von einem Schlittenhang gelegen und vom Balkon aus schauen wir auf einen kleinen Fluss. Auch wenn der erste Tag auf der Hochebene (Höhe rund 2500 M) Spaß macht, unsere Gesichter bräunt und uns eine spektakuläre Aussicht gönnt, sind wir froh, als wir unsere Tochter wenigstens für einen Abstieg über die blaue “Pista de Bosque“ begeistern können: rund 3Kilometer Wanderung bergab bei wenig besuchter Skipiste – ein Traum. Ein Familienticket (NOSKI) für 14 Euro pro Person (ab 6 Jahre) macht es möglich.
Am zweiten Tag ist auch unsere Tochter überzeugt: sie möchte Skifahren. Die Ski-Verleihstation befindet sich direkt in dem Gebäude in dem auch die Gondeln abfahren, die Schließfächer für Schuhe etc. sind es ebenso. Sehr praktisch. Das Hochplateau ist ein Traum für alle Anfängerinnen und Anfänger. Unsere Tochter erobert zuerst den Hügel neben dem Skikindergarten, dann einen zweiten Hügel mit Seillift (man hält sich selbst mit der Hand an einem Seil fest – sehr kräftezehrend auf die Dauer), dann eine grüne Piste und schließlich (unser Schlüssel zum Glück) eine grüne Piste mit Tellerliftauffahrt und super-hilfsbereitem Menschen an der Lift-Station.
Andorra wird uns als sonniger Platz im Herzen in Erinnerung bleiben, mit viel Schnee in den Höhen und vielen freundlichen Menschen auf den Pisten.
Fürstentum Andorra
- Hauptstadt: Andorra la Vella
- Einwohnerzahl: 77.142 (2019)
- Amtssprache: Katalanisch
- Bevölkerungsdichte: 164,5 Einwohner pro km²
Aus Andorra ging es weiter nach Sitges in Spanien.