Donostia-San Sebastian

Hier leben sie also, die angeblich glücklichsten Menschen Europas. Gut vorstellbar, dass das stimmt. Wir zumindest sind hier sehr glücklich.

Bei Sonnenschein und 23 Grad trinken wir morgens unseren ersten Kaffee auf der riesigen Dachterrasse des Hostels „A Room in the City“. Sonnenstühle sind dort aufgereiht. Der Blick streift von hier aus ganz allein über die Stadt. Auf dem Hügel gegenüber wird gerade Rasen gemäht. Autos hupen.

Egia in San Sebastian

Wo der Hulk zu Hause ist: Künstlerwerkstatt im Stadtteil Egia in San Sebastian. (Foto: www.meerfueruns.de / Jonas Müller)

Erst seit 4 Monaten können Reisende wie wir hier oben in den Tag starten. Seitdem ist das Hostel geöffnet. Vorher war das Gebäude ein Kloster. Gleich neben der Gemeinschaftsküche im zweiten Stock sieht man noch Überreste von dieser Vorgeschichte: durch hohe, bunte Kirchenfenster kann man dort in ein Kirchenschiff blicken.

La Concha San Sebastian

Der Stadtstrand La Concha in San Sebastian lockt zu jeder Tageszeit die Menschen zum Flanieren ein. (Foto: www.meerfueruns.de / Jonas Müller)

Vom Hostel aus dauert es nur wenige Minuten und man ist am Strand. San Sebastian (oder Donostia, wie die Stadt auf baskisch heißt) hat ganze drei Stadtstrände. Wir wohnen an der Concha, dem berühmtesten der drei. Hier flaniert alles, was sich sehen lassen will. Übrigens niemals an zwei aufeinanderfolgenden Tagen mit der selben Badehose, lassen wir uns sagen. Außerdem gibt es noch einen Familienstrand und Zurriola, den Strand für Surfer.

La Concha in San Sebastian

Blick in die Bucht von La Concha, dem berühmtesten Stadtstrand von San Sebastian. (Foto: www.meerfueruns.de / Jonas Müller)

Wir machen es wie die Einheimischen und begrüßen den Tag mit einem Spaziergang entlang der Bucht. Gruppen von älteren Damen in Badeanzügen spazieren forschen Schrittes im Sand entlang. Eine Gruppe älterer Herren spielt Squash und nutzt die Felswand als natürliche Spielfeldbegrenzung. Hundebesitzer, Radfahrer, Eltern mit Kinderwägen – alles und jeder ist hier auf den Beinen. 2033 Fußgänger und 675 Radfahrer waren es heute Morgen (um 9:30 Uhr) ganz genau: eine digitale Anzeige mit Bewegungsmeldern zählt sie alle. Graphen zeigen an, in welchem Monat die meisten Spaziergänger unterwegs sind (Juni-August) und um welche Tageszeit (8-10 Uhr und 14-16 Uhr).

Zurriola in San Sebastian

Surfer treffen sich in San Sebastian am Statdstrand Zurriola – nur wenige Minuten vom Stadtzentrum entfernt. (Foto: www.meerfueruns.de / Jonas Müller)

Den besten Blick auf die Stadt hat man, wenn man mit einer alten Drahtseilbahn (Abfahrt alle 15 Minuten, Kinderwagengeeignet) auf den Gipfel des Monte Igueldo fährt. Die Bahn ist etwa 100 Jahre alt und soll nur aus Originalteilen bestehen.
Oben auf dem Berg ist ein kitschiger Spaßpark aufgebaut. Die Legende besagt, dass er so gut wie nie geöffnet ist. Auch bei unserem Besuch war er geschlossen. Öffentliche Toiletten und ein Café gibt es aber oben.

La Concha Igueldo San Sebastian

Ein Hauch von Brasilien in San Sebastian: vom Igueldo hat man einen beeindruckenden Blick in die Bucht von La Concha. (Foto: www.meerfueruns.de / Jonas Müller)

Auch ein Spaziergang an der anderen Seite der Bucht lohnt sich. Vorbei am alten Hafen gibt es einen gut ausgebauten Spazierweg bis zum Surfstrand jenseits des Flusses. Hier krachen die Wellen mit einer unvorstellbaren Wucht auf Kaimauer und Wellenbrecher. Nicht selten sind die Wellen höher und stärker als die menschlichen Befestigungsversuche. Wir haben einige Spaziergänger gesehen, die von den Wellen überrascht wurden. Ein Heidenspass für alle, die das Glück haben trocken geblieben zu sein.

San Sebastian Donostia Wellen brechen

Mit voller Wucht knallen die Wellen des Atlantik auf die Kaimauern in San Sebastian.

Auch wenn wir auf unserem Blog schon einige Mal auf die leckeren Pintxos hingewiesen haben: auch in San Sebastian gibt es eine bunte Auswahl der kleinen Leckereien. Es soll sogar Bars geben, in denen man Tage vorher reservieren muss, um ein Stück Tortilla zu ergattern, wie zum Beispiel in der Bar Nestor.

Tapas in San Sebastian

Eine riesige Auswahl an Pintxos und Tapas gibt es in San Sebastian vor allem in der Altstadt in den unzähligen Tapas-Bars. (Foto: www.meerfueruns.de / Jonas Müller)

Man kann sich aber auch einfach treiben lassen und hier und da probieren. Insbesondere im historischen Teil der Altstadt findet man Bar neben Bar.