Bilbao

Es gibt bestimmt viele Gründe dafür, Bilbao zu mögen. Wir sind trotzdem nicht so richtig warm geworden mit der Stadt. Vielleicht lag es am schlechten ersten Eindruck: Unsere Unterkunft war schlecht gewählt, das Essen hat nicht geschmeckt und dann ist auch noch unser Kinderwagen kaputt gegangen.

Trotzdem hat natürlich auch Bilbao schöne Seiten, von denen wir einige gesehen haben.

Guggenheimmuseum in Bilbao

Bilbao ist das Guggenheimmuseum. (Foto: www.meerfueruns.de / Jonas Müller)

Zum Beispiel das Guggenheim-Museum Bilbao. Was für ein Gebäude! Selbst diejenigen, die nebenan wohnen, entdecken wahrscheinlich jeden Tag ein neues Detail. Die Form ist kaum greifbar, das Material glänzt in jedem Licht anders. Kein Wunder, dass der kanadisch-amerikanische Architekt und Designer Frank Owen Gehry, durch den Entwurf dieses Museums weltberühmt geworden ist. Das Museum ist schon von außen ein Gesamtkunstwerk und zusätzlich sind zahlreiche andere Kunstwerke um das Museum herum verteilt.

Guggenheimmuseum Bilbao

Puppy wacht seit 1997 vor dem Guggenheimmuseum in Bilbao. Gebissen hat er noch niemanden. (Foto: www.meerfueruns.de / Jonas Müller)

Am besten gefallen hat uns Puppy, das „Hündchen“ von Jeff Koons, bestehend aus über 17.000 Blumen auf einer Metallkonstruktion. Mithilfe eines internen Bewässerungssystems werden die Blumen gegossen und zudem regelmässig ausgetauscht – so sieht Puppys Fell immer frisch und bunt aus.
Seit der Eröffnung des Museums im Jahre 1997 wacht das Hündchen auf einer Terrasse vor dem Haupteingang. Und das, obwohl er eigentlich nur kurz bleiben sollte: Proteste der Einwohner Bilbaos verhinderten damals den Abriss der Hundefigur, sie hatten Puppy ins Herz geschlossen. Einige sagen bis heute scherzhaft, dass das Guggenheim-Museum nur die Hundehütte von Puppy sei.

Bilbao Spinne Marma

Spiderman lässt grüßen: vor dem Guggenheimmuseum in Bilbao steht eine 9 Meter hohe Spinne aus Stahl. (Foto: www.meerfueruns.de / Jonas Müller)

Wenige Meter weiter steht ein weiteres Tier: die Riesenspinne „Maman“ der französischen Künstlerin Louise Bourgeois. Wer eine Spinnenphobie hat, sollte das Kunstwerk meiden: immerhin 9 Meter Spinne aus rostfreiem Stahl steht man sonst am Ufer des Flusses Nervion gegenüber. Und als ob das nicht genug wäre: In dem „Beutel“ befinden sich 26 marmorne Eier.

Bevor man schließlich ins Museum geht, haben wir noch einen Tipp vorab: Mittags gibt es für 22€ pro Person ein Zwei-Gang-Menü inklusive Wasser und Wein im Bistro des Guggenheimmuseums. Wir hatten davon gelesen, uns ohne Reservierung dorthin gewagt und Glück gehabt: ein Tisch war noch frei.
Das Essen dort ist wirklich empfehlenswert. Sehr gute baskische Köche kochen traditionelle Gerichte auf moderne Art. Interessant angerichtet und sehr schmackhaft!

Guggenheimmuseum Bilbao Bistro

Gruß aus der Küche im Bistro des Guggenheimmuseums in Bilbao. Vor dem Essen und nach dem Bezahlen wird man hier genauso verwöhnt wie während der einzelnen Gänge. Jeder Gast erhält vier verschiedene Sorten Gebäck zum Probieren. (Foto: www.meerfueruns.de / Jonas Müller)

Ein Mittagessen im Bistro ist auch deshalb empfehlenswert, weil am frühen Nachmittag keine Menschenmassen vor dem Museumseingang warten. Große Taschen muss man drinnen abgeben.

Den Eintritt ins Museum sollte man auf keinen Fall sparen. Es gibt so viel zu sehen und zu diskutieren: gefallen einem beispielsweise die schweren Stahlplatten des amerikanischen Bildhauers Serra? Seine Werke gehören gleichzeitig zu den teuersten zu und zu den umstrittetensten Werken Zeitgenössischer Kunst.

Das Altstadtviertel: „Casco Viejo“
Nach unserem Museumsbesuch sind wir in die Altstadt spaziert. Hier ist Bilbao entstanden. Die ersten sieben Straßen der Stadt sind überall ausgeschildert. Heute Reihen sich dort Bars und Restaurants aneinander.

Unser Tipp: am meisten Sonne hat man nicht in der Altstadt, sondern am Fluss. Auch dort gibt es Cafés, die zum Verweilen einladen.