Mojácar 🇪🇸

Täglich ab 14 Uhr neigen sich die Palmen vor unserem Fenster verdächtig stark weg vom Meer. Will man den Strand genießen, sollte man das am Vormittag tun. Dann findet man auch die vielen verschiedenen Muscheln, die es hier gibt: Meermandeln, Arche-Noah-Muscheln, raue Venusmuscheln und Herzmuscheln. Auch die Steine sehen hier ganz anders aus als bei uns an der Ostsee: eierförmig, schillernd in  vielen Farben. Am Strand könnten wir stundenlang bleiben und sind damit oft die einzigen Menschen in diesem Februar. 

Muschelfunde vom Strand in Mojácar.

Mojácar ist bei unserem Besuch vor allem von englischsprachigen Senioren und Seniorinnen besucht, aber auch einige deutsche Kennzeichen fallen uns auf. Im Sommer haben all die Restaurants, Bars, Läden und Hotels sicher geöffnet. Jetzt ist es sehr ruhig hier. Dieser Touristenort ist im Februar noch im Winterschlaf und lädt dennoch einige Sonnenhungrige hier im Norden Andalusiens zum Überwintern ein. 

Einige Male erkunden wir Orte in der Umgebung und sehen immer wieder Wohnmobile mit Blick aufs Meer parken. Mojácar ist geteilt in den ursprünglichen Ort auf dem Berg (gefällt uns gut) und den Touristen-Ort am Strand „Mojácar Playa“. Das historische Zentrum des Städtchens Mojácar liegt auf einem Hügel, an dem zur Meerseite hin die kubischen Häuser bis hinauf zur obersten Ebene zu kleben scheinen. Der Weg führt steil hinauf. In der Altstadt sollte man sich mit einem Wohnmobil allerdings besser nicht verfahren. Selbst mit einem Auto ist das grenzwertig. 

Mojácar Pueblo, das eigentliche Dorf.

Bei einem Ausflug in die Umgebung treffen wir am Mirador de la Granatilla eine bayerische Motorradgang im Seniorenalter. Sie erzählen uns, dass sie im Nachbarort springende Delphine gesehen haben. Motor an – los geht es. Der Nachbarort heißt Carboneras und wirkt ganz anders als Mojácar. Viele Gebäude sind unfertig, einige Hostels haben aber geöffnet, einige wenige Menschen trotzen dem Sind und sitzen an der Strandpromenade. Der Strand ist hier sehr viel breiter und feiner als in Mojácar. Delphine sehen wir nicht.

Serpentinen zwischen Mojácar und Carboneras.

Mojácar gehört zum nordöstlichen Abschnitt der Costa de Almería. In einem so nördlichen Teil Andalusiens waren wir noch nie. Nach drei Übernachtungen geht es weiter nach Gibraltar.