Schon wieder können wir nicht nach links abbiegen. Wir fahren noch einmal im Kreis. Das Navi ist überfordert in dieser Großstadt mit den vielen Einbahnstraßen. Montpellier ist eine der größten Städte an der französischen Mittelmeerküste. Knapp 300.000 Menschen wohnen hier. 60.000 von ihnen sind Studenten. Das Stadtbild ist dementsprechend jung, quirlig, bunt. Uns gefällt es sehr gut. Bilder unserer eigenen Studentenzeit blitzen auf: wie damals in Göttingen warten auch hier in Montpellier Studenten in oder vor Waschsalons, reihen sich Bücherläden an bunte Cafés mit Sonderpreisen für Studenten. Wir fahren durch das gesamte Univiertel, bis wir schließlich den Weg und dann einen Parkplatz finden.
Obwohl der Tag im Auto heute anstrengend war, hält es uns nicht lange drinnen. Wir machen uns auf den Weg ins Zentrum, flanieren ebenfalls durch die Straßen und lauschen Strassenmusikern.
Am Place de la Comédie fällt uns auf, dass viele patrouillierende Militärs vor Ort sind. Mit Maschinenpistolen marschieren sie durch die Menge. Der Platz zwischen Hauptbahnhof und Altstadt ist das Herz der Stadt. Den Brunnen der drei Grazien (Les trois graces) und die Oper bewundern wir zwar, besser gefällt uns aber noch die Atmosphäre an sich.
Weil der Tag lang war und die Mägen leer, gönnen wir uns ein Abendessen am Place Jean Jaure im Ma Première Cantine. Als Studenten waren wir schon einmal hier und freuen uns, als wir vom Kellner wieder an den selben Tisch wie vor 12 Jahren geleitet werden.
Nach dem Essen spazieren wir zu Fuß zurück in unser Hotel. In Montpellier ist vieles fussläufig zu erreichen. Wer noch nicht hier war, sollte sich die Stadt unbedingt einmal persönlich anschauen. Dies ist eine Reiseempfehlung!
Und auch das Meer ist hier nicht weit: etwa 10 Kilometer ist Montpellier vom nächsten Stand entfernt. Wir können aus einem früherem Urlaub den Strand in Sète empfehlen. Von Montpellier aus sind es dorthin etwa 30 Kilometer mit dem Auto oder 40 Minuten in der Bahn.