Uns ist nicht ganz wohl auf der Brücke. Unter uns der Abgrund, vor uns die Aussicht auf die hängenden Häuser von Cuenca. Deswegen sind wir hier. Schade, dass wer auch immer sich überlegt hat, einige der wenigen hängenden Häuser lila und gelb auszuleuchten. Ein bisschen weniger auffällig angestrahlt wären sie bestimmt noch hübscher gewesen. Aber auch so ist die Aussicht atemberaubend.
Cuenca soll einer der schönsten Orte Spaniens sein. Wir stimmen zu: oben auf dem Berg, wo auch wir übernachten, schlängeln sich kleine mittelalterliche Gässchen auf dem Berg entlang. Kleine Häuschen stehen dicht beieinander. Die meisten Gebäude wurden zwischen dem 12. und dem 18. Jahrhundert erbaut.
Pflastersteine und kleine Treppen überall lassen den Ort authentisch wirken. Für den Kinderwagen und uns ist er dadurch eine Herausforderung.
Cuenca liegt auf dem Übergang zwischen der Cuenca-Gebirgsregion und der La-Mancha-Ebene. Das historische Zentrum der Stadt thront auf einem Felsplateau zwischen den Schluchten der beiden Flüsse Júcar und Huécar.
Nach zwei Stunden hat man in Cuenca alles gesehen. Der Plaza Mayor, die Aussicht und die Gässchen bis zu den hängenden Häusern sind wirklich einen Besuch wert. Da wir aber zwei Nächte in dem Ort gebucht haben, wagen wir uns auf einen Spaziergang in das Tal. Der Plan ist, später mit dem Bus wieder hochzufahren.
Unten angekommen wirkt Cuenca wie jeder andere kleine Ort im spanischen Hinterland. Besonders ist wirklich nur die Altstadt und die Aussicht auf die Schluchten und Berge, die den Ort umgeben. Wir wandern am Fluss entlang und finden einen kleinen Pfad, der einladend aussieht. Auch davon, dass er leicht nach oben ansteigt, lassen wir uns nicht abschrecken.
Und dann sind wir schon so weit bergauf gegangen, dass es sich auch nicht mehr lohnt, umzudrehen. Wir gehen weiter. Der Weg wird steiler, die Befestigung ist plötzlich auch nicht mehr vorhanden. Da stehen wir mit dem Kinderwagen und fluchen.
Den Rest des Weges verbringen wir schwitzend. Oben angekommen ist ein warmes Mittagessen ein Muss. Die Spezialität des Ortes, gegrilltes Kaninchen auf Holzstab, ist nicht ganz unser Fall.
Beim Essen freuen wir uns über den Ausblick und sind froh, in Cuenca Halt gemacht zu haben. Ein toller Ort. Nur den Kinderwagen sollte man getrost im Auto lassen.