Der Name der Stadt klingt nach Abenteuer und wildem Westen. Für Durango in Mexiko mag das stimmen…Das Durango in Spanien ist eher das Gegenteil: sehr gediegen und katholisch. Der Reiseführer sagt, wir sollten gar nicht erst hinfahren, Durango sei eine hässliche Industriestadt. Aber das Hotel war schon gebucht, bevor wir Berlin überhaupt verlassen hatten: ein Schnäppchen auf Secret Escape hatte uns überzeugt.
Am Stadtrand angekommen, müssen wir zunächst dem Reiseführer Recht geben. Die Berge am Horizont sehen zwar recht malerisch aus, sonst sehen wir aber viele Industrieanlagen.
Je näher wir dem Gran Hotel kommen, desto mehr ändert sich der Eindruck: hübsche kleine Häuschen stehen am Straßenrand. Kirchtürme ragen über die Häuserdächer hinaus. Alle Straßenschilder sind zweisprachig, wir sind schließlich im Baskenland. Hier ist man stolz auf die Sprache und darauf Baske zu sein. Der Ort wirkt echt. Nicht sehr touristisch.
Unser Hotel ist wunderschön und liegt so zentral, dass wir nach 2 Minuten zu Fuß in der Altstadt sind. Am Fluss sitzen Liebespäarchen und die Wäsche hängt in den Gassen. Idyllisch. Und übersichtlich. Nach 5 Minuten haben wir jede Altstadtstrasse durchschritten und haben nun die Qual der Wahl: erstaunlich viele Restaurants und Bars sind hier auf kleinster Fläche zu finden.
Weinfässer stehen in den Straßen, es ist laut. Gespräche werden gern auch über Nachbartische hinweg geführt. Ganz Durango scheint auf den Beinen zu sein und die typischen Pintxos zu essen – die baskische Variante der Tapas.
Auch wir probieren sie und sind begeistert. Zwischen 1€ und 2,50€ kosten die kleinen Köstlichkeiten, die oft in die Höhe gestapelt sind und mit einem Spieß auf einer Scheibe Baguette befestigt werden. Auf jedem Tresen, in jeder Bar, sind sie auf dem Tresen versammelt und öffentlich zur Schau gestellt. Da kann man ja nur Hunger bekommen.
Die ersten Pintxos sind lecker – aber als wir den Ort noch einmal wechseln und schließlich in der Bar Txantonesa landen, gibt es kein Halten mehr. LECKER! Der Besitzer der kleinen Bar ist Koch. Jedesmal wenn wir etwas Neues probieren, kommt er schüchtern an unseremTisch vorbei und fragt, wie es uns geschmeckt hat. Sollte es euch jemals nach Durango verschlagen: Grüßt ihn von uns und esst dort. Dann habt ihr das Wichtigste in diesem kleinen Städtchen gesehen.