„Kelly Slater ist hier.“ schreibt unsere ehemalige Berliner Nachbarin einige Tage vor unserer Ankunft. Genau wie wir entschieden unsere Nachbarn zu Beginn der Pandemie im Frühling 2020 ans Meer zu ziehen. Mit dem Unterschied, dass sie sich für den portugiesischen Atlantik entschieden und nicht wie wir für die Ostsee. Seitdem wohnen sie also in Baleal neben der kleinen Stadt Peniche und wir konnten sie auf unserer Reise in ihrer neuen Heimat besuchen.
Traumhafte Strände, Surfcamp an Surfcamp: Baleal ist der Hauptsurfspot in Peniche, rund 80 Kilometer nördlich von Lissabon und damit auch ein fester Standort der World Surf League. Zufällig fiel unser Besuch genau auf das Wochenende, an dem die Surfelite aus aller Welt in Peniche war. Und damit auch Kelly Slater, elffacher Weltmeister. Um es kurz zu machen: wir haben ihn nicht gesehen und auch sonst recht wenig mitbekommen von dem Wettkampf.
Wir waren ja schließlich da, um uns die neue Heimat unserer Ex-Nachbarn anzuschauen. Und die kann sich sehen lassen: tolle Strände, viele nette Cafés, Outlet aller großen Surfmarken und viele junge Menschen mit Lust am Wassersport – das ist für uns Peniche. Schade fanden wir nur, dass am Strand unfassbar viel Müll angeschwemmt wurde. In Windeseile konnten wir einen ganzen Müllsack sammeln.
Solltet ihr einmal nach Peniche fahren: ein Spaziergang über die vorgelagerte Halbinsel „Ilha do Baleal“ lohnt sich in jedem Fall. Gern zu Fuß – ist gut für die Umwelt und die Straße auf die Insel ist sowieso nur abwechselnd aus beiden Richtungen befahrbar. Ein paar wenige Male pro Jahr soll sie unpassierbar sein, hörten wir. Dieser Zustand dauert wohl aber nie lange. Was dafür dauerhaft ist: die Mieten auf der Halbinsel sind teuer. Wir haben mit Blick auf die Insel und den Nordstrand in Calais do Baleal gewohnt: dort findet man noch vergleichsweise günstige Unterkünfte, viele Surfbrettverleiher und auch den ein oder anderen schönen Platz zum Einkehren. Unser Favorit: die Strandbar Tribo mit direktem Blick aufs Meer.
Nach Peniche sind wir weiter nach Ericeira gefahren.