Seignosse

Von unserer Dachgeschosswohnung im fünften und sechsten Stock aus haben wir den besten Blick auf die Abbauarbeiten in Le Penon. Der kleine Ortsteil von Seignosse, in dem wir uns für 10 Tage eingemietet haben, wird jeden Tag ein bisschen mehr auf den Winter vorbereitet. 3000 Einwohner hat das kleine Örtchen am Strand, wenn keine Touristen da sind. In der Hauptsaison wohnen hier 60.000 Menschen.
Seignosse Le Penon

Luxus schon zum Frühstück: Von unserem Balkon in Seignosse aus haben wir direkten Blick auf den Atlantik. (Foto: www.meerfueruns.de)

Da die Badesaison hier am 25. September endet, gehören wir während unseres Aufenthaltes (bis Anfang Oktober) zwangsweise zum letzten Rest. Wo sonst Bars, Restaurants, Klamottenläden und Surfschulen nebeneinander um Besucher wetteifern, sieht man jetzt zugenagelte Scheiben, Aufräumarbeiten und geschlossene Türen. Immerhin ein Bäcker, ein Supermarkt, ein Restaurant mit WLAN und eine Surfschule sind noch für uns da.
Capbreton am Strand

In der Nebensaison hat man am Strand von Seignosse viel Platz, um in Ruhe das Meer zu beobachten. (Foto: www.meerfueruns.de / Jonas Müller)

Da wir zum Surfen hergekommen sind und das Meer keine Haupt- oder Nebensaison kennt, sind wir mit den spärlichen Resten zufrieden. Zumal sich die Surfschule „Seignosse Surf School“ als echter Glücksgriff erweist und das Rayon Vert lecker und günstig ist.
Da wir das Glück haben und in Seignosse Besuch von zwei lieben Babysittern bekommen, können Jonas und ich das erste Mal auf dieser Reise gemeinsam surfen. Drei Tage lang geht unser Surflehrer Simon (Unterricht auf französisch oder englisch) mit uns und unserer Surfgruppe ins Wasser – dann schließt auch die Surfschule für dieses Jahr.
Wegen der langen und stetigen Brandung ist Le Penon bei vielen Surfern beliebt. Anfänger sollten hier allerdings nur mit Surflehrer ins Wasser: Badeverbotsschilder warnen nicht zu Unrecht am gesamten Strand vor der Strömung.
Skater in Seignosse

Skateboarder sieht man fast genau so häufig wie Surfer in Seignosse. (Foto: www.meerfueruns.de / Jonas Müller)

Was für eine Verantwortung man hier als Surflehrer hat! Simon zeigt uns, wie schnell die Strömung ist und wie man sie nutzen kann. Innerhalb von Sekunden kann man sich hier vom Strand wegtreiben lassen. Immer auf dem Surfbrett bleiben ist dabei die wichtigste Regel. Von der Strömung rausziehen lassen, Ruhe bewahren und eine große Welle zurück zum Strand nehmen, ist die andere. Eine Teilnehmerin muss Simon retten, weil sie Panik bekommt und sich vom Brett gleiten lässt. Ein anderer muss abbrechen, weil er ein Surfbrett in den Nacken geschleudert bekommen hat. Und auch wir gucken nicht schlecht, als einer von uns eine Welle von vorn und von hinten gleichzeitig abbekommt: durch die starke Strömung rollen die Wellen teilweise vom Strand zurück ins Meer.
Seignosse Capbreton Strand

Von Seignosse über Hossegor bis nach Capbreton reihen sich die Strände wie Perlen an einer Kette aneinander und locken Surfer aus aller Welt an. (Foto: www.meerfueruns.de / Jonas Müller)

Kein Wunder, dass hier im Oktober der Weltcup im Surfen halt macht. Hier haben selbst Profis ihren Spaß.
An Surf-freien Tagen lohnt ein Ausflug nach Capbreton (Strand mit Ausblick und Strandpromenade), Vieux Boucau, einem Touristenort mit Salzwassersee im Zentrum, oder ein Einkaufsbummel in Hossegor.
All diese Orte sind auch noch länger auf Touristen eingestellt, als Seignosse.
Vieux Beaucau

In Viex Boucau kann man gut einen Nachmittag mit Kaffeetrinken verbringen und den Anglern beim Angeln zuschauen. (Foto: www.meerfueruns.de)

Ein Muss ist außerdem der Besuch von Bayonne. Die lebendige, baskische Stadt mit Blick auf die Ausläufer der Pyrenäen hat uns verzaubert.